Folgende Schlüsselpunkte sind wichtig für das Taijiquan-Training:
1. Der Kopf ist wie an einem Faden aufgehängt
Für die Kopfhaltung gibt es verschiedene Bilder, die uns dabei helfen sollen, die Körperausrichtung zu verbessern. Neben dem Faden gibt es auch die Vorstellung, dass der Kopf wie ein Luftballon sanft zur Decke schwebt. Wichtig ist, dass die Streckung der Wirbelsäule nach oben möglichst mühelos, mit sanftem Kraftaufwand, geschieht.
2. Der hängende, schwere Ellbogen öffnet die Schulter
Wenn wir die Ellenbogen sinken lassen, können die Schultern sich natürlich lösen und lockern.
Das Öffnen der Gelenke ist ein wichtiger Prozess, wobei die Schultern am Anfang stehen.
3. Oben «leer» unten «fest»
Der Oberkörper wird flexibel und nachgiebig, während das Fundament (unser Stand) immer fester und verwurzelter wird. Weiter versuchen wir, das Brustbein natürlich sinken zu lassen («leer»), so dass der untere Rücken automatisch «voll» wird.
4. Die Hüfte entspannen
Mit der Hüfte wird die Kraft des Körpers ausgerichtet und gelenkt. Nur wenn wir das richtige Mass zwischen Entspannung und Spannung finden, können wir die Kraft optimal von den Füssen bis zu den Händen bringen. (siehe auch Punkt 7.)
5. Bewusstheit und Aufmerksamkeit anstelle von roher Kraft einsetzen
Entspannung und Lockerheit ist nicht gleichzusetzen mit Laschheit. Das Arbeiten mit inneren Bildern (zum Beispiel «schwimmen in der Luft», «einen Luftballon drücken») hilft uns, die Körperausrichtung zu verbessern und das richtige Mass zwischen Spannung und Entspannung zu finden.
6. Leere und Gewichtung unterscheiden
Der ständige Wechsel von Yin und Yang ist ein Grundprinzip, dass auf der einen Seite beständiges konzentriertes Üben, auf der anderen Seite Natürlichkeit und Geschehenlassen benötigt.
7. Oben und Unten folgen einander
Der Körper als Ganzes soll sich mit der Zeit wie ein grosser Ball bewegen. Arme, Beine und Körper agieren als Einheit, die Taiji Klassiker sagen auch: «Wenn du auch nur an einem Haar gezogen wirst, so folgt der ganze Körper.»
8. Innen und Aussen wird zur Einheit
Die Ganzkörperkoordination (Punkt 7.) wird verbunden mit der mentalen und emotionalen Ausrichtung. Die Psychosomatik lehrt uns, dass innere Zustände immer eine Auswirkung auf den Körper (Gesundheit) haben und umgekehrt.
9. Beständiges fliessen, ohne Unterbruch
Ein Ende ist gleichzeitig auch wieder ein Anfang, wir fliessen wie ein Fluss von einer Position in die Nächste.
10. Ruhe in der Bewegung, Bewegung in der Ruhe
Die Aspekte von Ruhe und Bewegung, Innen und Aussen, Kraft und Weichheit, Anspannung und Entspannung sind relativ, dass heisst keine absoluten Gegensätze.
Siehe auch Prinzipien des Qigong